Recyclingkreislauf Glas im Überblick

Glas ist der Recycling-Klassiker. Altglascontainer dienen der Sammlung von ausgedienten Glasverpackungen. Glasflaschen und -behälter gehören farblich getrennt in die Behälter für Grünglas, Braunglas und Weißglas. Blaues oder rotes Glas gehört auch in den Container für Grünglas.

 

Dem Animationsfilm kannst du die vier Schritte des Glasrecyclings entnehmen: Spezialisierte Anlagen separieren und zerkleinern die gesammelten Glasverpackungen. Das zerkleinerte Glas wird im Anschluss eingeschmolzen und zu neuen Flaschen und Behältern geformt.

Doch wie oft kann man Glas recyceln?

Es lässt sich ohne jeglichen Qualitätsverlust beliebig oft einschmelzen und wiederverwenden. Der große Vorteil des Glasrecyclings: Der Energieaufwand für das Einschmelzen der ausgedienten Glasbehälter ist geringer als bei der Verarbeitung von Primärrohstoffen wie Quarzsand. Das Recyclingglas kann dann verwendet werden, um daraus neue Glasverpackungen herzustellen.

Recycling von Glasverpackungen

Die durch seit 2019 das Verpackungsgesetz vorgegebene Recyclingquote von 80 Masseprozent wurde in den letzten Jahren bereits übertroffen und wurde ab 2022 auf 90 Prozent gesteigert. Beim Einsatz von Altglas werden gegenüber der Neuproduktion rund ein Drittel der Energie eingespart. Behälterglas gilt damit auch künftig als zuverlässige, ressourcenschonende Verpackungsart.

Schritte des Recyclingkreislaufs

1. Farbgetrenntes Sammeln von Altglas

Ein sorgfältiges Vorsortieren nach Farben (weiß, braun, grün) trägt dazu bei, den Fehlfarbenanteil gering zu halten. Scherben für die Wiedergewinnung von Weißglas müssen z. B. eine Farbreinheit von 97 Prozent haben, um spätere Verfärbungen auszuschließen. In Deutschland gibt es Container zur Getrenntsammlung von weißem, grünem und braunem oder weißem und farbigen Behälterglas (regionale Ausnahmen sind möglich). Buntglas, wie blaue/rote Flaschen, soll in die Container für Grünglas eingeworfen werden, da dieses in der Verwertung am meisten Fehlfarben verträgt. Deckel müssen nicht abgeschraubt werden, da sie in den Glassortieranlagen separiert werden können.

2. Sortieren, Zerkleinern und Abscheiden

In der Aufbereitungsanlage werden die Fremdstoffe und Fehlwürfe (z. B. Flachglas, Keramik, Leuchten) aussortiert. Danach wird das Glas zerkleinert. Ein Magnet trennt Flaschenverschlüsse und andere Metallteile ab. Die Metalle werden anschließend werkstofflich verwertet. Etiketten landen im Papiersauger. Die Scherben werden gesiebt und in optoelektronischen Scannern von den letzten farblich nicht passenden Scherben und Fremdstoffen befreit.

3. Schmelzen

Bei Temperaturen von 1.200 bis 1.500 Grad Celsius werden die Glasscherben unter Zugabe geringer Anteile der traditionellen Rohstoffe – Sand, Kalk, Soda – aufgeschmolzen.

4. Formen neuer Glasbehälter

Bedarfsgerecht dosiert, wird das flüssige Glas in die Formgebungsmaschine geleitet. Das Ergebnis sind neue Flaschen und Gläser. Altglas kann restlos verwertet und immer wieder als Rohstoff verwendet werden.

Weiterführende Links