Fünf hartnäckige Irrtümer und Vorurteile über Mülltrennung

Müll richtig zu trennen hilft, Ressourcen zu schonen und das Klima zu schützen. Doch Vorurteile über Mülltrennung können für Verunsicherung sorgen. Erfahre hier, was wirklich stimmt!

Credit: Initiative „Mülltrennung wirkt“

1. Warum Müll trennen? Das wird doch sowieso alles verbrannt

Stimmt nicht! Richtig ist: Der Inhalt der Restmülltonne wird nahezu vollständig verbrannt. Geraten Verpackungen in die Restmülltonne, gehen darin enthaltene Wertstoffe für immer verloren. Dagegen können Verpackungen, die Verbraucher*innen in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack entsorgen, recycelt werden. Der Gesetzgeber gibt für die einzelnen Verpackungsmaterialien wie zum Beispiel Kunststoff, Aluminium oder Weißblech Recyclingquoten vor, die erfüllt werden müssen. Diese liegen, je nach Verpackungsmaterial, zwischen 63 und 90 Prozent. Das gilt auch für Altglas aus Altglascontainern und Altpapier aus Altpapiertonnen oder -containern. Aus den gesammelten Verpackungen können beispielsweise neue Kunststoff-, Glas- oder Papierprodukte entstehen. Das spart viele Rohstoffe ein und schont das Klima.

Für die richtige Mülltrennung gibt es eine einfache Grundregel: In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack kommen alle leeren Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind. Das sind zum Beispiel Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundmaterialien wie Getränkekartons. Papier, Pappe und Karton werden im Altpapier, leere Einweg-Glasverpackungen nach den Farben Weiß, Grün und Braun sortiert in Glascontainern gesammelt.

2. Warum soll ich den Müll trennen? Das macht doch die Sortieranlage

Falsch! Richtig ist: In Sortieranlagen für Leichtverpackungen werden die in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack gesammelten Verpackungen in verschiedene Materialarten wie Aluminium, Weißblech oder nach Kunststoffarten getrennt. Aus diesen Stoffen stellen Verwerter neue Produkte her. Restmüll, wie zum Beispiel ein alter Putzlappen oder Lebensmittelreste zwischen den Verpackungen, erschwert oder verhindert sogar das Recycling.

3. In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack kommt nur Plastikmüll

Das stimmt nicht: In die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack kommen zwar leere Verpackungen aus Kunststoff. Aber auch Verpackungen aus Weißblech, Aluminium und Verbundmaterialien wie Getränkekartons gehören dort hinein. Doch Vorsicht: Gegenstände aus Plastik, Metall oder Verbundstoff, die keine Verpackung sind, dürfen nicht in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Dazu zählen zum Beispiel kaputtes Kinderspielzeug, alte Putzeimer oder Werkzeug. Einzige Ausnahme: In manchen Regionen gibt es Wertstofftonnen. Hier werden neben leeren Verpackungen auch Gegenstände aus Plastik oder Metall, wie zum Beispiel ausgediente Bratpfannen, gesammelt.

4. Glas nach Farben sortieren? Das wird doch alles wieder zusammengekippt

Ein Mythos! Fakt ist: Schon die Sammelfahrzeuge, die Glascontainer leeren, haben für den Transport von Grün-, Braun- und Weißglas unterschiedliche Kammern. Und auch in den Aufbereitungsanlagen bleiben die Farben strikt voneinander getrennt. Das Zusammenkippen verschiedenfarbiger Glasscherben würde zu erheblichen Verunreinigungen führen, die ein sortenreines Recycling erschweren. Geraten zum Beispiel braune Glasscherben zwischen die weißen, verfärbt sich beim Einschmelzen das gesamte Weißglas. Glasverpackungen lassen sich ohne Qualitätsverlust beliebig oft einschmelzen und wiederverwerten. Der Vorteil: Die Herstellung von Recyclingglas braucht weniger Energie als die Neuproduktion mit Rohstoffen wie Quarzsand. Das spart neben Energie Rohstoffe und COein. 

5. Mülltrennung hilft der Umwelt nicht

Ein Irrtum! Bewiesen ist: Wer Verpackungen und Restmüll richtig trennt, leistet einen wirkungsvollen Beitrag zum Umweltschutz. Denn nur richtig getrennte und entsorgte Verpackungen können recycelt werden. Dadurch bleiben wertvolle Rohstoffe erhalten, das schont Ressourcen und Klima. Wie groß der positive Effekt von richtiger Abfalltrennung für die Umwelt ist, hat das Öko-Institut berechnet: Durch die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton werden in Deutschland jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Das ist so viel, als würde eine Person 1,38 Millionen Mal von Berlin nach New York fliegen. Gleichzeitig werden durch Verpackungsrecycling im Jahr rund vier Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe erzeugt. Sie sind eine wichtige Rohstoffquelle für die Herstellung neuer Produkte.